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Darum lässt sich Miscanthus fast überall anbauen

Abhängig von den Grundüberlegungen der Zielsetzung des Anbaus kann eine Auswahl für Standort und Sorte von Miscanthus getroffen werden. Gegebenenfalls ist auch eine Kombination mit anderen Kulturen sinnvoll, wenn dieses die Wertschöpfung oder die ESS erhöht. In Mitteleuropa ist der Anbau der Sorte Miscanthus x Giganteus (unterschiedlichster Herkunft) durch Rhizome (Wurzelabschnitte) weit verbreitet. Aufgrund unserer eigenen Anbauversuche (siehe Erfahrungsbericht), welche sich auch durch wissenschaftliche Auswertungen im Jahr 2019 wieder bestätigt haben, setzen wir in unserem Betrieb seit 2009 ausschließlich auf den Feldanbau mit vorgezogenen Pflanzen (In-vitro, Samen).

Vorbereitungen für den Miscanthus-Anbau

Bei unbekannten Böden, insbesondere bei der Wiedernutzbarmachung (z.B. Braunkohlefolgelandschaften) oder Brachflächen ist es sinnvoll, einen Vorversuch mit unterschiedlichen Miscanthus-Sorten durchzuführen. Die Etablierungsphase im ersten Jahr ist bei Miscanthus die Zeit, wo die größte Sorgfalt und Aufmerksamkeit erforderlich ist. Das beginnt mit der Bodenvorbereitung im Herbst des Vorjahres bis hin zur Unkrautbekämpfung, die weit in den September notwendig sein kann.

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Ziel: Blätterdeckender Bestand im ersten Jahr

Ebenso kann es je nach Niederschlagsmenge im Anpflanzjahr erforderlich sein, eine Bewässerung durchführen zu müssen. Es ist von größter Wichtigkeit in diesem ersten Jahr einen geschlossenen blätterdeckenden Bestand bis zum Wintereinbruch zu etablieren. Aufwuchsraten von weniger als 90% (bei einer Pflanzdichte von ca 1,1 bis 2 Pflanzen/m²) sind nicht sinnvoll, da eine Nachpflanzung im Folgejahr sehr aufwendig und meist nicht wirtschaftlich ist und die Überwinterungsausfälle bei starken Frösten durch den fehlenden Laubschutz deutlich zunehmen.

Beachtung der Sortenauswahl für die Etablierung

Die richtige Sortenwahl ist extrem wichtig für den Etablierungserfolg und sollte nur von erfahrenen Experten getroffen werden. Insbesondere die neuen Züchtungen können je nach Standortbedingungen deutliche Vorteile bei der Etablierung und Bestandshaltung aufweisen. Dazu haben wir im Jahr 2018 im Rahmen des EU Projektes „GRACE“ eine neue Sortenversuchsfläche angelegt (9 weitere Flächen in ganz Europa).